It’s beginning to look a lot like Christmas. Das singt Michael Bublé mir grad in’s Ohr: Ja, bald bin ich wieder daheim. Zumindest für knapp zwei Wochen, aber trotzdem. Ich freu mich schon sehr!
Ich weiß, dass der Blog die letzten beiden Monate total unaktualisiert geblieben ist, sorry! Jetzt gibt’s aber dementsprechend viel Nachschub.
Also los geht’s mit meinen zwei Besuchen bei Amelie, die in der Zwischenzeit stattgefunden haben:
Wir waren im Richmond Park, dem größten Park Londons (ich bin mir nicht ganz sicher, auf jeden Fall ist der laut Amelie riesig); da laufen Hirsche und deren Familien frei rum und sind so sehr an Touristen gewöhnt, dass man sich denen wirklich nähern kann.
Außerdem haben wir uns zweimal vergeblich bei Les Misérables im Westend für Restkarten angestellt. Irgendwann komme ich noch dazu, diese Show zu sehen oder zumindest irgendeine Westend-Show. Dafür waren wir dann im Kino bzw. weg (zum zweiten Mal seit ich in England bin(!!))
Fotos vom Tag im Richmond Park:
Und dann waren wir noch im Winter Wonderland, einem Jahrmarkt (Pseudo-“Christkindlmarkt”) im Hyde Park, der ungefähr die Ausmaße des Oktoberfestes hat (einige Fahrgeschäfte waren tatsächlich von Münchner Betreibern) und Gluwein (ja, so wurde es unter anderem geschrieben) für 4 Pfund sowie Bratwurst mit Senf in der Semmel für 4 Pfund bietet. Größtes Manko beim ganzen Spektakel: Kein Schnee... (naja, ein Stand hatte Englands realistischsten Fake Snow im Angebot, wem’s gefällt)
Fotos vom Winter Wonderland in London:
Hier noch ein paar Fotos aus der Ely Cathedral:
Ich dachte mir, ihr würdet gerne die Kulisse für das Musical sehen, das wir im Sommer aufführen: Guys and Dolls von Frank Loesser. Und ich wurde als Nicely-Nicely Johnson gecastet und freu mich schon voll auf die Proben, die im Januar beginnen.
Was auch noch richtig groß im Vereinigten Königreich gefeiert wird, ist Guy Fawkes Night bzw. Bonfire Night um den 5.11. rum. Da gibt es dann ganz viele Feuerwerke und große Petersfeuer sozusagen, auch mit einer Puppe, die Guy Fawkes darstellen soll. Dieser hat einst versucht, das Parlamentsgebäude in London in die Luft zu sprengen, daher kommt die Tradition mit Pyrotechnik herumzuspielen. Ich hatte noch nie zwei Silvester in einem Jahr.
Fotos von "Fawkes in the Walks" in King's Lynn:
Glasgow wird hier natürlich auch nicht ausgelassen. Der kleine Wochenendtrip war echt cool, der Workshop “Acting through Song” am RCS (Royal Conservatoire of Scotland) hat sich WIRKLICH gelohnt; ich hätte nicht gedacht, in zehn Stunden Unterrichtszeit so viel zu lernen. Inhalt war, wie man durch Lieder die Geschichte des singenden Charakters glaubhaft darstellt. Wirklich richtig gut!
Die Stadt ist, soweit ich gesehen habe, auch echt schön. Sehr kalt und nordisch, wenn man das so sagen kann. Und sehr stürmisch. Und endlich ein britischer Ort, der die Worte uphill und downhill verwenden kann. Die Straßen sind teilweise echt schräg (im wahrsten Sinne).
Der schottische Akzent ist auch sehr lustig. Er hört sich ein wenig wie der richtig breite deutsche Akzent im Englischen an. Beispiel: “stiil” statt “stail” für das Wort style.
Fotos aus Glasgow:
Birmingham war auch eine feine Angelegenheit. Ich hab mich da mit vier anderen Freiwilligen getroffen (inkl. zweien, die ich in Nottingham beim Training kennen gelernt habe): Stephane aus Frankreich, bei dem wir übernachten konnten, Laura aus Wien und ihr Freund Flo aus Berlin und eine Freundin von Laura, Leo aus Bremen (die eine Freiwillige in Oxford ist, worauf ich natürlich recht neidisch bin).
Birmingham ist die zweitgrößte Stadt Großbritanniens und hat wie London eine sehr große Bevölkerungsdichte. Es ist alles sehr urban und modern, obwohl es im Stadtzentrum auch einige schöne Barockgebäude gibt.
Um diese herum hat auch der German Christmas Market stattgefunden, der auf jeden Fall näher am Original dran war als der Londoner (obwohl es auch hier keinen Schnee gab). Immerhin waren Glühwein (von einem deutschen Stand) und Bratwurst für je 3 Euro billiger als in der Hauptstadt und die Größe war zwar auch übertrieben, aber lang nicht so übertrieben wie im Hyde Park.
Es war auch sehr lustig zu sehen, wie groß teilweise die regionalen Unterschiede in derselben Sprache sein können. Berliner, Krapfen, Pfannkuchen, Doughnuts, whatever. Dass sie gut waren, fanden wir alle. Aber natürlich immer noch nicht so gut wie die Originale daheim (entschuldigt: zu Hause).
Hier waren wir auch wieder im Kino (In Time mit Justin Timberlake; haha) und außerdem in einer sehr makabren Ausstellung, auf die ich nicht näher eingehen werde.
Echte französische crêpes sucrées (zumindest von einem Franzosen hergestellt) wurden dann am Sonntag zum Brunch (oder so) gegessen bevor man aufbrach (man bemerke meine Verwendung des Wortes “man”, was im Französischen sehr häufig gebraucht wird). Ein echt gelungenes Wochenende.
Bilder aus Birmingham:
Und zu guter Letzt war letztes Wochenende endlich Amelie bei mir zu Besuch (die Matratze hat auch in’s Zimmer gepasst). Wir haben Cambridge besucht, auch wenn es schon dunkel war, als wir angekommen sind, und Pizza bestellt. Und da wir zu sechst waren und zwei (bzw. einen) Gutscheincode (“Zahl über 40, zahl 20 weniger”) für Domino’s (der Lieferservice) hatten, hatten wir nicht nur fünf Pizzen sondern auch unglaublich viele side dishes und Eis (Ben & Jerry’s). Danach waren wir voll.
Dieses Wochenende stehen die CSV Christmas Party mit fancy dress (Verkleiden) und Karaoke und natürlich Edinburgh an. Seid gespannt und freut euch auf mich. ;)
Bis nächste Woche (zumindest an die, die ich sehen werde)!